Mein Morgen
Schon immer hege ich eine tiefe Ablehnung gegen die Praxis des frühen Aufstehens. Sobald es sich irgendwie vermeiden ließ, tat ich dies. Universitäre Veranstaltungen vor 11 Uhr wurden von mir selten wahrgenommen, begannen sie erst um 13 Uhr, umso besser.
Es gehörte schon ein gewisser Zwang dazu, mich vor 10 Uhr aus den Federn zu scheuchen, wobei ich lange Zeit auch diese Uhrzeit als unchristlich früh und es unmenschlich empfand den Tag so früh ins Auge blicken zu müssen.
Aber immer auch war mir mehr oder weniger klar, eines schönen Morgens würde es wieder über mich hereinbrechen, irgendwann, nach dem die herrlich selbstbestimmte Zeit des späten Studentenerwachens beendet war, würde ich wieder mit den Vöglein aus den Federn müssen.
Nun ist es soweit, 6:30 kündigt das Radio unerbittlich vom neuen Tag. Es ist kaum hell, noch bitterkalt und ich träume mich zur Dusche und erwache langsam in der Küche, lasse mir vom Fahrtwind auf dem Rad den letzten Schlaf aus den Augen blasen um dann mit dem Zug nach Erfurt zu fahren. Zu diesem Zeitpunkt bin ich bereits fähig, zu lesen und erwecke meinen Geist mit der Morgenzeitung bzw. einer kurzen Lektüre meines aktuellen Buches.
Und dann kommt der beste Teil des Morgens, meine Ruhe vor dem Tag, meine liebsten 5 Minuten. Nach einem 15-minütigen Spaziergang durch die Altstadt Erfurts zum Büro, der mich eigentlich erst so richtig aufweckt, bekomme ich gute Laune. Ich sehe Kinder, die zur Schule gehen, höre die Vöglein in den Bäumen den baldigen Frühling ankündigen, sehe Graffitis und Stancils an den Wänden. Die Strassen und Gässchen sind herrlich leer, nur die Müllmänner sind unterwegs. Die Luft ist klar und frei von Touristen. Manchmal ist durch ein offenes Fenster ein Wecker zu vernehmen, der noch mal auf Snoosze gestellt wird. Es duftet nach Kaffee, das Wetter ist blauer als später am Tag, wenn dich Dunst und Wolken breitmachen.
Aber das Beste kommt dann erst noch. An meine Zugzeiten gebunden treffe ich immer 5 Minuten vor den anderen Kollegen im Büro ein. 5 Minuten, die ich ganz alleine hier habe um die Ruhe zu genießen, Kaffee zu kochen, die Arbeit von gestern noch mal zu kontrollieren, eigene Gedanken zu ordnen und mich zu sammeln.
Nach und nach treffen dann bald auch die anderen ein und das Büro füllt sich mit Leben. Musik wird angeschaltet, mehr Kaffee gekocht und mit der Arbeit begonnen. Und ich habe schon ein paar Minuten gehabt, allein und ungestört.
Ja, es ist hart, früh aufzustehen und es wäre nicht das, was ich wählen würde. Bin ich aber ausgeruht, nicht zu spät im Bett gewesen und freue ich mich auf den Tagesinhalt, habe ich mich sogar schon dabei ertappt, auf dem Morgenweg zu singen, unverschämt fröhlich vor mich hin zu lächeln oder mich gar über den frühen Tag zu freuen. Denn schon lange lange Zeit habe ich keinen Sonnenaufgang mehr gesehen, und schon gar nicht einen solchen wie in der letzten Woche, als die Sonne blutrot und riesiggroß über Weimar den Horizont erkletterte und wie eine gigantische Orange am Himmel hing.
Aber zugeben, dass es auch schön sein kann, so zeitig schon wach und unterwegs zu sein, nein, das kann und werde ich nicht.
Es gehörte schon ein gewisser Zwang dazu, mich vor 10 Uhr aus den Federn zu scheuchen, wobei ich lange Zeit auch diese Uhrzeit als unchristlich früh und es unmenschlich empfand den Tag so früh ins Auge blicken zu müssen.
Aber immer auch war mir mehr oder weniger klar, eines schönen Morgens würde es wieder über mich hereinbrechen, irgendwann, nach dem die herrlich selbstbestimmte Zeit des späten Studentenerwachens beendet war, würde ich wieder mit den Vöglein aus den Federn müssen.
Nun ist es soweit, 6:30 kündigt das Radio unerbittlich vom neuen Tag. Es ist kaum hell, noch bitterkalt und ich träume mich zur Dusche und erwache langsam in der Küche, lasse mir vom Fahrtwind auf dem Rad den letzten Schlaf aus den Augen blasen um dann mit dem Zug nach Erfurt zu fahren. Zu diesem Zeitpunkt bin ich bereits fähig, zu lesen und erwecke meinen Geist mit der Morgenzeitung bzw. einer kurzen Lektüre meines aktuellen Buches.
Und dann kommt der beste Teil des Morgens, meine Ruhe vor dem Tag, meine liebsten 5 Minuten. Nach einem 15-minütigen Spaziergang durch die Altstadt Erfurts zum Büro, der mich eigentlich erst so richtig aufweckt, bekomme ich gute Laune. Ich sehe Kinder, die zur Schule gehen, höre die Vöglein in den Bäumen den baldigen Frühling ankündigen, sehe Graffitis und Stancils an den Wänden. Die Strassen und Gässchen sind herrlich leer, nur die Müllmänner sind unterwegs. Die Luft ist klar und frei von Touristen. Manchmal ist durch ein offenes Fenster ein Wecker zu vernehmen, der noch mal auf Snoosze gestellt wird. Es duftet nach Kaffee, das Wetter ist blauer als später am Tag, wenn dich Dunst und Wolken breitmachen.
Aber das Beste kommt dann erst noch. An meine Zugzeiten gebunden treffe ich immer 5 Minuten vor den anderen Kollegen im Büro ein. 5 Minuten, die ich ganz alleine hier habe um die Ruhe zu genießen, Kaffee zu kochen, die Arbeit von gestern noch mal zu kontrollieren, eigene Gedanken zu ordnen und mich zu sammeln.
Nach und nach treffen dann bald auch die anderen ein und das Büro füllt sich mit Leben. Musik wird angeschaltet, mehr Kaffee gekocht und mit der Arbeit begonnen. Und ich habe schon ein paar Minuten gehabt, allein und ungestört.
Ja, es ist hart, früh aufzustehen und es wäre nicht das, was ich wählen würde. Bin ich aber ausgeruht, nicht zu spät im Bett gewesen und freue ich mich auf den Tagesinhalt, habe ich mich sogar schon dabei ertappt, auf dem Morgenweg zu singen, unverschämt fröhlich vor mich hin zu lächeln oder mich gar über den frühen Tag zu freuen. Denn schon lange lange Zeit habe ich keinen Sonnenaufgang mehr gesehen, und schon gar nicht einen solchen wie in der letzten Woche, als die Sonne blutrot und riesiggroß über Weimar den Horizont erkletterte und wie eine gigantische Orange am Himmel hing.
Aber zugeben, dass es auch schön sein kann, so zeitig schon wach und unterwegs zu sein, nein, das kann und werde ich nicht.
ypsilon - 2007-03-20 12:27
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