...genau vor einem Jahr...
Wir haben doch bereits im letzen Streik (WS2003/4) einige unserer Arbeiten beiseitelegen müssen, um Zeit zu finden, für Proteste und Überlegungen, über, gegen oder für mögliche Studiengebüren und Hochschulfinanzierung in Thüringen und Deutschland. Mit unterschiedlichem Einsatz, vielfältigen Meinungen aber in jedem Fall erheblich in unserem Lern-und Arbeitsalltag unterbrochen, verlor mancher von uns fast ein ganzes Semester Arbeitszeit, Vorlesungen und Seminare fielen aus, der Unibetrieb wurde merklich gestört.
Dies sollte teilweise durch Alternativveranstaltungen ausgeglichen werden, Lehrende brachten ihre Gedanken ein, es entstand eine Debatte, jeder musste merken, dass etwas nicht stimmte und hatte nun die Gelegenheit sich zu beteiligen oder zumindest mit nachzudenken.
Bereits nach der Weihnachtspause hatte die Hingabe zum Streik nachgelassen, die meisten wollten einfach endlich weiterstudieren, ein Teil der dringendsten Forderungen schien ereicht oder zumindest auf den Tisch gebracht, wir waren im Spiegel und im Fernsehen gewesen, was kann man mehr wollen.
Und nun? Still und leise erscheinen von Zeit zu Zeit Nachrichten über die entgültige Hinfälligkeit des gebührenfreien Studiums und nebenbei wird aufgeweicht, was manch einer von uns als gesichert geglaubt hatte. Jedes Bundesland und weiterhin jede einzelne Hochschule soll nun entscheiden können, wieviel ein Studium kosten soll, der Wettbewerb soll angeheitzt werden. Da dies nicht gleichzeitig geschehen wird, werden die Studenten nun auf Schnäppchenjagd gehen? Vorzugsweise Studenten, die auf eine hoffnungs-und einkommensreiche Zukunft hoffen können, sollen die Möglichkeit bekommen, sich von Banken und Finanzunternehmen mit Darleens fördern zu lassen.
Ich bin gespannt, was das Bundesfverfassungsgericht entscheiden wird. Und wenn nun die Studiengebüren für alle und ab dem 1. Semester langsam nach und nach eingeführt werden, werden wir dann wieder streiken, oder schnell zuende studieren, bevor wir auch davon betroffen sind. Und werden wir in Zukunft überhaupt noch streiken, wenn wir dadurch die Arbeit eines schon "bezahlten" Semesters verlieren? Und stelle ich vieleicht die falschen Fragen am Ende? Und was ist eigentich aus der elitären Idee der Eliteuni geworden?
Ich muss dann mal schnell zu Uni. Die in Barcelona, wo es Studiengebüren gibt (die für mich von Erasmus gezahlt werden), wo die Studenten pro Kurs zahlen und schnell (in 4 Jahren) ein unfassendes aber verschultes Studium ablegen, dass mehr einer Fachhochschule gleicht, in der sie alles einmal machen, sich kaum spezialisieren können und die wahren Erfahrungen im Beruf machen. Sicher eine solide und zukunftsorientierte Ausbildung, die hier geboten wird, jedoch fehlen mir hier zeitweise die Diskusionen in Seminaren (es gibt so gut wie keine Studentenmeldungen) und die wissenschafftliche Arbeitsweise in den theoretischen Fächeren. Das hat seine guten und seine schlechten Seiten, auf jeden Fall scheint es wirtschaftlicher und zielorientierter zu sein. Nebenbei Arbeiten ist hier unerwünscht und sich nicht sofort auszahlende geistige Auschweifungen wohl auch.
Übrigens, hier ist der Artikel des Spiegel, der mir den Anstoss zu obigen Überlegungen gab:
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Dies sollte teilweise durch Alternativveranstaltungen ausgeglichen werden, Lehrende brachten ihre Gedanken ein, es entstand eine Debatte, jeder musste merken, dass etwas nicht stimmte und hatte nun die Gelegenheit sich zu beteiligen oder zumindest mit nachzudenken.
Bereits nach der Weihnachtspause hatte die Hingabe zum Streik nachgelassen, die meisten wollten einfach endlich weiterstudieren, ein Teil der dringendsten Forderungen schien ereicht oder zumindest auf den Tisch gebracht, wir waren im Spiegel und im Fernsehen gewesen, was kann man mehr wollen.
Und nun? Still und leise erscheinen von Zeit zu Zeit Nachrichten über die entgültige Hinfälligkeit des gebührenfreien Studiums und nebenbei wird aufgeweicht, was manch einer von uns als gesichert geglaubt hatte. Jedes Bundesland und weiterhin jede einzelne Hochschule soll nun entscheiden können, wieviel ein Studium kosten soll, der Wettbewerb soll angeheitzt werden. Da dies nicht gleichzeitig geschehen wird, werden die Studenten nun auf Schnäppchenjagd gehen? Vorzugsweise Studenten, die auf eine hoffnungs-und einkommensreiche Zukunft hoffen können, sollen die Möglichkeit bekommen, sich von Banken und Finanzunternehmen mit Darleens fördern zu lassen.
Ich bin gespannt, was das Bundesfverfassungsgericht entscheiden wird. Und wenn nun die Studiengebüren für alle und ab dem 1. Semester langsam nach und nach eingeführt werden, werden wir dann wieder streiken, oder schnell zuende studieren, bevor wir auch davon betroffen sind. Und werden wir in Zukunft überhaupt noch streiken, wenn wir dadurch die Arbeit eines schon "bezahlten" Semesters verlieren? Und stelle ich vieleicht die falschen Fragen am Ende? Und was ist eigentich aus der elitären Idee der Eliteuni geworden?
Ich muss dann mal schnell zu Uni. Die in Barcelona, wo es Studiengebüren gibt (die für mich von Erasmus gezahlt werden), wo die Studenten pro Kurs zahlen und schnell (in 4 Jahren) ein unfassendes aber verschultes Studium ablegen, dass mehr einer Fachhochschule gleicht, in der sie alles einmal machen, sich kaum spezialisieren können und die wahren Erfahrungen im Beruf machen. Sicher eine solide und zukunftsorientierte Ausbildung, die hier geboten wird, jedoch fehlen mir hier zeitweise die Diskusionen in Seminaren (es gibt so gut wie keine Studentenmeldungen) und die wissenschafftliche Arbeitsweise in den theoretischen Fächeren. Das hat seine guten und seine schlechten Seiten, auf jeden Fall scheint es wirtschaftlicher und zielorientierter zu sein. Nebenbei Arbeiten ist hier unerwünscht und sich nicht sofort auszahlende geistige Auschweifungen wohl auch.
Übrigens, hier ist der Artikel des Spiegel, der mir den Anstoss zu obigen Überlegungen gab:
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ypsilon - 2005-01-25 11:32
1 comment - add comment - 0 trackbacks
ypsilon - 2005-01-29 16:06
entschieden
das BVG hat getagt und entschieden, dass nun studiengebühren erhoben werden dürfen. nach und nach gehts nun los damit. wir werden sehen, wo das hinführt und vor allem, ob sich dann die qualität der unis auch verbessert... vamanos
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